Saskia Fischer schickt uns einen Auszug aus dem bisher unveröffentlichten Manuskript "Störort. Ein Reisegedicht" (alle Rechte bei der Autorin):
Was hab ich erwartet vom Ort am Fluss
namens Stör? Kaviarlaune? Krimsekt
korken? Gelieb und Gelage? Einen
Artikel über den Zustand Russlands
in Händen? Störfaktoren (abgesehen
vom Störfallpotential des benachbarten
AKW), ich sehe es kommen, eine
offene Unruh mein Uhrendorfscheunen
dasein! Ich laufe zum Deich zurück zu
den ständig im Kreise kauenden khaki
auch kackefarbenen Auen. Wollweiß
sich tollende Bilderbuchviehzucht man
zwar unter Jungtieren findet, doch heißen
sie Zutreter und prompt ist die Idylle hin.
(Zumal es die Mütter sind, die zutreten:
Das Lamm schnappt nach der Zitze, die Adulte,
milchlos, lustlos, kickts mit der Klau' ins Gebein,
dass es wegknickt nur so, Arsch voll im Matsch.)
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