Autor*INNen 2014

Josef Bierbichler

(c)MarkusTedeskino Suhrkamp
(c)MarkusTedeskino Suhrkamp

Lebt in Ambach (Bayern)

 

Natürlich nimmt man ihn zuerst einmal als den großartigen Schauspieler wahr, der er ist; dazu ein Zitat aus dem Münchner Merkur: «Etwas an ihm trifft unseren Nerv: die Melancholie und Zärtlichkeit, die seine grobe Schroffheit doch nie ganz verbergen kann.» Er, der stets der Sprache Gestalt verleiht, hat das Fach gewechselt und sich nach Verfluchtes Fleisch, seinem Erstlingswerk nach zehn Jahren, wiederum ins Fach des Schreibens begeben; und es gelingt ihm, die Vorzüge seines Spiels in die Kraft seiner Darstellung, in die Wörter/den Schreibprozess umzusetzen. Mittelreich, so der Titel seines Romans.

Wem sind sie denn noch geläufig, die Werke eines Gernot Wolfgrubers oder Franz Innerhofers? Wer erinnert sich an den ungeheuren Sog dieser literarischen Höhenflüge - ohne Heimatnostalgie und doch nahe an etwas Erdigem, Kraftvollem - an diese Schreibkunst? Ja ... und genau dort setzt der Roman des Schriftstellers Bierbichler, der lebenslangen Veränderungen durch ein Jahrhundert äußerer und innerer Verwüstungen folgt, an, am Verschleiß des Daseins. Ja ... es gibt sie noch, diese Literatur und sie verschleißt sich nicht, weder an sich oder in sich. Was für eine Freude für uns, das Team, und was für eine Gelegenheit für Sie, unser Publikum, dass Josef Bierbichler für eine Lesung zum Sprachsalz-Galaabend kommt.

 

HDH

 

Bücher:

Mittelreich, Roman, 2011 Suhrkamp Verlag Berlin; Verfluchtes Fleisch, Roman, 2001 Verlag der Autoren Frankfurt 


Wolfgang Bleier

(c) Alexander Golser
(c) Alexander Golser

Lebt in Wien

 

Wolfgang Bleier ist kein Geschichtenerzähler, die Handlung hat bei ihm nur am Rande seine Wichtigkeit. Dafür ist jeder seiner Sätze wie ein hochprozentiges Destillat. Er verdichtet und verfrachtet Alltäglichkeit in neue sprachliche Konstellationen. Er dreht, würgt, feilt, bis eine frische, neuartige Formulierung hervortritt, mit der man als Leser nicht rechnet. Oft komisch, surreal, süffisant, manchmal rutscht man auf seinen Sätzen aus wie auf einer Eisplatte. Seine Sätze kommen mir vor wie Degenhiebe, wie Faustschläge. Im Buchmacher – es geht hier um ein Pferdewettbüro und nicht um eine Druckerei – bearbeitet er sein seltsames Personal rücksichtslos und mit knorrigem Humor. Auf den «Gselchten» oder dem «Zniachtl», «Kantinengustav» oder «Diskofredi» wirft er absonderliche Blicke: Deftig und absurd drischt er mit seinen Sätzen auf seine Figuren ein und manchmal glaubt man, da ist ein Holzhacker mit der Axt unterwegs, der aus seinen Figuren Kleinholz macht.
Zu seinem Buch Die Arbeitskräfte sagte der Autor selbst: «Ich versuchte ganz bei der Sprache zu bleiben. Man kann sich, ich kann mich beinahe über jedes Wort wundern. Etwas Wunderliches kann etwas Erfreuliches sein. Manchmal fürchte ich mich vor den eigenen Sätzen.»

 

ES

 

Bücher:
Die Arbeitskräfte, Roman, 2011 Klever Verlag Wien; Die Verzettelung, Prosa, 2007; Der Buchmacher, Erzählungen, 2005, beide Otto Müller Verlag Salzburg



Beat Brechbühl

© Amanda Gächter
© Amanda Gächter

Lebt in Frauenfeld (Schweiz)

 

Wissen Sie, wo Niederwichtrach liegt? Im Kanton Bern auf 541 Meter über Meer. Ob ein solch klingender Ortsname die hier lebenden Menschen sprachlich prägt? Auf jeden Fall ihn, den in diesem Dorf aufgewachsenen Beat Brechbühl, der 1939 in Oppligen geboren wurde. Zeit seines Lebens gehören Buchstaben, Druckkunst, Typografie und Literatur zum Mittelpunkt seines Schaffens. Nach Jahren als Schriftsetzer wirkte er als Herstellungsleiter von 1966 bis 1971 im Diogenes Verlag Zürich, von 1978 bis 1985 leitete er den Zytglogge Verlag Bern und 1980 gründete er den Waldgut Verlag in Frauenfeld, wo er auch seit 1985 das Bleisatz- und Buchdruck-Atelier Bodoni betreibt.

Sein literarisches Tun zeigt eine immense Genrevielfalt, durch die stetig und vielleicht auch konsequent ein gewisser Schalk funkelt. Machen Sie den Test, lesen Sie Ihren Gästen am Esstisch – wenn zum Beispiel der Gesprächsfluss abebbt – Gedichte von ihm vor. Achten Sie auf die Reaktionen und stellen Sie fest, wie Brechbühls Poesie Haarrisse im gewohnten Sprachbeton entstehen lässt.

Sein Klassiker Kneuss hievte ihn auf den Sockel der Unvergesslichkeit –  aber lassen Sie sich nun von seinem neuesten Werk überraschen: Böime, Böime! Permafrost & Halleluia. Klingt gut, nicht?

 

Bücher:

Böime, Böime! Permafrost & Halleluia, Gedichte, 2014 Wolfbach Zürich; Wir sind Weihnachten. Ihr auch? Dreizehn Weihnachtsgeschichten für alle Jahreszeiten, 2013 Offizin Zürich; Die Tanne brennt, Geschichten zur Weihnachtszeit, 2007 Huber Frauenfeld; Gedichte für Frauen und Balsaminen, 2006 Waldgut Frauenfeld; vom absägen der berge, Gedichte, 2001; Fußreise mit Adolf Dietrich, Erzählung, 1999, beide Nagel & Kimche Zürich; Katzenspur, hohe Pfote, Haiku und Senryu, 1988 Herstenstein-Presse Pforzheim; Nora und der Kümmerer, Roman, 1974 Claassen Düsseldorf; Kneuss, Roman, 1970 Diogenes Zürich und Neuauflage 2003 Neptun Kreuzlingen


Markus Bundi

© Christian Doppler
© Christian Doppler

Lebt in Baden (Schweiz)

 

Er macht einen zufriedenen Eindruck, Markus Bundi bei unserem Treffen in einem Café im Hauptbahnhof Zürich. Zu Recht, denn das Buch Emilies Schweigen liegt vor ihm, eine Novelle, eine so gut gelungene, dass es für Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, ein Erlebnis sein wird, den Autor bei Sprachsalz kennenzulernen. Es geht um eine Krankenschwester, die trotz Anklage wegen Sterbehilfe schweigt. Weder liegen Zeugenaussagen vor noch Beweise, trotzdem ist sich der 30-jährige Jurist David Mohr ihrer Schuld sicher. Doch genau ihr Schweigen löst das Sprechen rund um ihre Person aus und dann beginnt die rechtsprechende Effizienz zu stottern. Bundi versteht es, mit seiner feinen, sinnlichen Sprache die Figuren und ihre Geheimnisse einzukreisen, seine Leser damit gleichsam.

Markus Bundi rezensierte für Medien wie die Aargauer Zeitung und Radio SRF2, schrieb immer Gedichte, Theaterstücke sowie Erzählungen und ist seit 2011 Herausgeber des Gesamtwerkes von Klaus Merz beim Haymon Verlag Innsbruck. Im Interview mit dem Magazin «Literarischer Monat» sagt er: «Vielleicht ist es tatsächlich auch eine Aufgabe, nicht nur einfach im eigenen Kämmerchen seine Bücher zu schreiben, sondern eben die Begeisterung nach außen zu tragen, von anderen Büchern zu erzählen, Leute anzufixen. Offen gestanden: Ich bin jetzt fast 45 Jahre alt, mir ist bis heute noch nichts Geileres begegnet als gute Literatur. Und von meiner Sorte gibt es wahrscheinlich noch ein paar mehr auf dieser Welt.»

Recht hat er! Wir freuen uns auf ihn!

 

UHA

 

Bücher:

Die Rezeptionistin, Erzählung, 2014; Emilies Schweigen, Novelle, 2013 beide Klöpfer & Meyer Tübingen; Kleine Rolle rückwärts, Gedichte 2013; Gehen am Ort, Gedichte, 2011; Sehrgeehrte und andere, Erzählungen, 2009; Entsichert, Gedichte, 2004 alle vier Edition Isele Eggingen; Lichterdings, Prosa & Gedichte, 2002; Auszeiten, Gedichte, 2001 beide Wolfbach Zürich. www.markusbundi.ch

 


 


John Burnside

© David Burnside
© David Burnside

 

Lebt in der Nähe von St. Andrews, Schottland 

 

Für die Literaturwissenschaft mag Schreiben ein Prozess sein, für uns, den Leser, die Leserin bedeutet Schreiben leben. Vom Leben außerhalb, vom Leben der anderen hören. Dabei das Eigene im Anderen sehen/erkennen. Die Medien nehmen meist nur die Oberflächen wahr und sie bedienen die Oberflächlichen. Die Kraft in den Büchern von John Burnside, das ist die Kraft eines Schaffenden, der aus dem Bergwerk der Lebenserfahrung zu schöpfen versteht. Und er nimmt uns mit und nimmt uns her und stößt uns zurück. Aber - was auch immer er tut und wie auch immer er es ausführt, man klebt an seinen Sätzen, in denen man die Kraft der Wahrheit, das Wahrhaftige spürt; auf jeder Seite, in jedem Absatz, in jeder Zeile.

Nehmen wir den Roman Lügen über meinen Vater, in dem er unter anderem über seine Jugend in Schottland und England erzählt: Was für ein Buch! Sie erinnern sich sicher noch an den Sprachsalz-Gast Frank McCourt, an dessen eindrückliche Lebenswärme (auch in der Daseinskälte). Immer wieder musste ich bei der Lektüre der Burnside-Bücher an McCourt denken, versteht er es doch, den Leser genauso zu berühren. Herausragende Erzählkunst - Sie und wir haben das Glück, John Burnside in Hall unter anderem mit seinem neuen Roman Haus der Stummen zu erleben.

 

HDH

 

Bücher:

Haus der Stummen, Roman, 2014; In hellen Sommernächten, Roman, 2012; Lügen über meinen Vater, Roman, 2011; Glister, Roman, 2008; Die Spur des Teufels, Roman, 2008 alle Knaus-Verlag München; The Light Trap, 2002; Burning Elvis, Kurzgeschichten, 2000 und andere



Cónal Creedon

Lebt in Cork

 

Die südirische Stadt Cork steht seit jeher im Schatten der Kapitale Dublin. Dabei kann Cork mit Dublin durchaus mithalten, auch in der Literatur. Aus Cork kamen Frank O’Connor und Sean O’Faolain, die mit Liam O’Flaherty das hell leuchtende Dreigestirn am Himmel des sozialkritischen Realismus der 1940er Jahre bildeten. In den Siebzigerjahren  nahm in Cork ein Revival der Literatur in irischer Sprache seinen Anfang. Heute hat Cork mit dem 1961 geborenen Roman-, Kurzgeschichten- und Hörfunkautor, Dramatiker und Dokumentarfilmemacher Cónal Creedon einen vielseitigen Künstler, dessen Werk in New York und Shanghai mehr gefeiert wird als in Dublin. Die New York Times schrieb treffend, seine Worte reichten aus, «eine Welt zu kreieren, die zugleich komisch und dramatisch, poetisch und musikalisch ist.» Cónal Creedon besitzt in Cork das, was im Englischen als «street credibility» bezeichnet wird, seit er in den Neunzigerjahren die Radiosendung «Under the Goldie Fish» moderierte. Seine Protagonisten sind die sozial benachteiligten Menschen, mit denen er aufwuchs, mit denen er bis heute lebt und denen er trotz deren Macken und Verschrobenheiten liebevoll und «schräg wie Flann O’Brien» (Times Literary Review) ein Denkmal setzt. Cónal Creedon wird das jüngst beendete Manuskript seines zweiten Romans im Gepäck haben.

 

JS

 

Bücher Auswahl:

Pancho and Lefty Ride Out, Kurzgeschichten, 1995, The Collins Press; Passion Play, Roman, 1999 Poolbeg Press; The Second City Trilogy, Theaterstücke, 2007, Irishtown Press; Creedons Kurzgeschichte Nach dem Ball erschien in: Jürgen Schneider (Hrsg.), Europa Erlesen: Cork, 2012, Wieser Verlag. www.conalcreedon.com

 


Steven Dalachinsky

©  Scott Friedlander
© Scott Friedlander

Lebt in New York City

 

 

«Dalachinsky’s voice is the narrative element: it can be a gentle whisper at a moment and turn into a wild and menacing raucous noise just few seconds later.» (New York Times) Ernst Jandl war mir in den Sinn gekommen, nachdem ich in Brooklyn gemeinsam mit Steve aufgetreten war. So wie Jandl verstand das Deutsche auszuloten, so jongliert Dalachinsky mit der englischen Sprache und geht bis an deren Grenzen. Und wie seinerzeit Jandl hat auch er – kaum betritt er die Bühne – das Publikum fest im Griff. «The poet Steve Dalachinsky is as consistent an indicator of a high-quality concert experience as any I have found during 20 years of concertgoing in New York», wie in der New York Times zu lesen war. Die Zusammenarbeit mit Jazzmusikern (u. a. Anthony Braxton, James «Blood» Ulmer) ist allerdings eine wesentlich intensivere als jene Jandls. Doch trotz aller Parallelen, differieren die beiden naturgemäß durch die unterschiedlichen Kulturkreise.

Die Gedichte von Dalachinsky haben die Kraft, das Unbändige des Lebens in New York: «An der Ecke / aus dem Augenwinkel / eine Menschenmenge». Er wird aus dem mich persönlich sehr berührenden Buch A Superintendent’s Eyes lesen. Einer der ganz großen amerikanischen Gegenwartsstimmen für unser Sprachsalz-Publikum.

 

 

HDH

 

Bücher:

A Superintendent’s Eyes, 2000 Hozomeen Press / 2013 Unbearable Books / Autonomedia, Brooklyn; Trust Fund Babies, the Mantis: the collected poems for Cecil Taylor 2010 Iniquity Press; Invasion of the Animal People, 2010 Propaganda Press; Insomnia Poems, 2009 Propaganda Press; The Final Nite, 2009 Ugly Duckling Press, Berkeley; totem(s), 2007 unarmed press; Are We Not MEN & Fake Book, 2005 8 Page Press; Dream Book, 2005 Avantcular Press; Musicology, 2005 Edition Pioche, Paris; Trial and Error in Paris, 2003 Loudmouth Collective



Saskia Fischer

© Suhrkamp Verlag
© Suhrkamp Verlag

Lebt in Berlin

 

Es war ein neuronaler Knall oder ein Gewitter im Kopf, die eine 30-jährige Mutter namens Aleit, an Ostern vor ihrer Familie zu Boden brachte. Als hätten sich danach die Synapsen in ihrem Kopf umgestöpselt und neu justiert, steht sie wieder auf; mit neuem, klarem Blick für ihre Eltern, ihre Kindheit in der DDR und für die Gefahr für ihre Tochter. Mit geballter Wut und viel Sarkasmus legt Saskia Fischer einen Roman vor, der überrascht, irritiert und gleichzeitig einen sprachsensiblen Menschen in seinen Bann zieht. Ostergewitter ist ihr erster Roman, nachdem sie mit ihrem Lyrikband bereits überzeugte. «Da wird nie um Mitleid für die Figuren geheischt, und gerade deshalb bewegt der radikale Roman», schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Das Fehlen eines konventionellen Erzählens, die Kraft des Assoziativen, das Groteske, das Wegschrenzen eines Vorhangs des Schönredens lässt das Buch aufblitzen.

Saskia Fischer stammt aus dem Erzgebirge, übersiedelte 1986 nach Nordrhein-Westfalen und nach dem Studium der Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Bochum lebt sie heute in Berlin. Für ihre Lyrik erhielt sie 2011 den «Verdi-Literaturpreis», die Jury begründete diesen unter anderem mit ihrem «sprachkünstlerischem Können von seltener Qualität». Nachdem ich sie schon anlässlich eines Radio-Interviews in Berlin kennenlernen durfte, ist es eine Freude, sie hier in Hall willkommen heißen zu dürfen.

 

UHA


Bücher:

Ostergewitter, Roman, 2012; Scharmützelgewitter, Gedichte, 2008; beide Suhrkamp Berlin

 


Milena Michiko Flašar

© Thomas Kloos
© Thomas Kloos

Lebt in Wien

 

Der Roman Ich nannte ihn Krawatte hat ein schönes Cover: rote Karpfen auf weißem Hintergrund. Doch in dem Roman geht es nicht um hübsche Karpfen, stille Teehäuser oder besinnliche Gärten, sondern um einen japanischen Jugendlichen, der sich zwei Jahre lang in seinem Zimmer eingesperrt hatte und ganz langsam, Schritt für Schritt, wieder den Weg in die Welt und damit auch ins elterliche Wohnzimmer findet. Der japanische Psychologe Tamaki Saitô hat diese Form des gesellschaftlichen Rückzugs von Individuen als weit verbreitetes Krankheitssymptom erkannt. Er gab diesen Menschen, bei denen es sich vor allem um Jugendliche handelt, den Namen «Hikikomori» (sich einschließen). Ob diese Form der Krankheit nur in der japanischen Gesellschaft auftritt oder nicht, ist ungeklärt.

Doch wenn man Flašars Roman liest, versteht man sofort, dass es sich hier nicht um ein nationales Phänomen handelt, sondern um Ängste und Traumata, die jeden Jugendlichen oder auch Erwachsenen treffen können. Dass die Welt der Kranken von jener der Gesunden weit entfernt ist und eine Fremde darstellt, die nur der verstehen kann, der diese nicht als «kranke», sondern andere Welt sieht, zeigt nicht nur dieser Roman überzeugend, sondern auch Okaasan (Mutter), ein kurzer, aber ebenfalls sehr dichter Roman über die Beziehung einer Tochter zu ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter.

 

RG

 

Bücher:

Ich nannte ihn Krawatte, Roman,  2012 Verlag Klaus Wagenbach Berlin; Okaasan – Meine unbekannte Mutter, Roman, 2010; [Ich bin], Prosa, 2008 beide Residenz Verlag St. Pölten. www.milenaflasar.com


 

 


Peter Giacomuzzi

© R. Giacomuzzi
© R. Giacomuzzi

Lebt in Innsbruck

 

Peter Giacomuzzi gehört zu jenen Dichtern, die mit ihren Texten die Öffentlichkeit nicht besonders suchen und sich auch sprachlich mitnichten anbiedern. Seine Arbeiten, vor allem seine Gedichte, sind auf den ersten Blick lakonisch – wenn man jedoch seine Sinne öffnet, findet man leicht Zugang zu dieser sehr persönlichen Bilderwelt. Sobald man dort einmal angelangt ist, ist es wie bei einer Wanderung, bei der man plötzlich auf einer Lichtung steht: Die verwendeten Bilder erschließen sich einem, sind gestochen scharf, ganz genau gesetzt. Peter Giacomuzzi ist der Beobachter schlechthin -  und als solcher oft unerbittlich, wenn er Gesellschaft und Politik thematisiert, dann wieder zart und einfühlsam, wenn er über Emotionen schreibt. Oder er wird ironisch, wenn er über die lieben Mitmenschen berichtet, gelegentlich mischen sich finstere, schwermütige Töne dazwischen. Ein farbenreiches Gemälde mit intensiven Schattierungen, in denen auch oft seine langjährige Heimat Japan auftaucht, deren faszinierenden Bilder ihn nicht mehr loslassen.

In seiner einzigen publizierten Novela Frann prallen Mann und Frau aufeinander. Es ist eine bittere Beziehungsgeschichte, hart und kompromisslos, nicht unbedingt eine Geschichte für romantische Schöngeister.

 

ES

 

Bücher:

Frann, Novela 2011; Fukushima, Hrsg. gem. mit Renate Giacomuzzi 2012, beide in der edition baes Zirl; Nach Japan, Hrsg. gem. mit Renate Giacomuzzi 2005 Konkursbuch Tübingen. 

www.petergiacomuzzi.com

 

 

Julia Kissina

© Kissina
© Kissina

Lebt in Berlin

 

«Wir alle sitzen im Empfangssaal des Herrn und warten auf unsere Stunde. Sein Empfangssaal ist riesig, dort stehen für die Wartenden Bänke.» So die ersten zwei Sätze aus dem Roman Frühling auf dem Mond. In der Süddeutschen war zu lesen, ihre Arbeit sei einerseits lustig wie die Arbeit eines Wladimir Kaminers, andererseits ernsthaft wie jene Nabokovs.

Aufgewachsen ist die Schriftstellerin und bildende Künstlerin im Kiev der Siebzigerjahre, kosmopolitisch geprägt durch das Zusammenleben von Ukrainern, Russen, Juden, Polen, Armeniern und Georgiern. In die Realität des Plots mögen sich bisweilen Kinderphantasien mischen, allerdings geht es dabei nicht darum, die Ereignisse der Vergangenheit in ein mildes Licht zu tauchen. Als Kind habe sie in jenem Zustand gelebt, in dem man das jenseitige Licht sieht, in dem es keine Grenze zwischen dieser und jener Welt gibt, also einem Zustand, in dem es unmöglich ist zu sterben, sagt sie selbst. In ihrem Erzählband Vergiss Tarantino lässt sie Realität und Phantasterei einen himmelschreienden Pakt eingehen. Ihre Bücher zu lesen war mir, nachdem wir uns 2013 in Solothurn persönlich begegnet sind, eine Freude, und ihre Auftritte garantieren ein weiteres Glanzlicht in der Sprachsalz-Liste.

 

HDH

 

Bücher:

Frühling auf dem Mond, Roman, 2013 Suhrkamp Verlag Berlin; Das Lächeln der Axt, Colonna Publications 2007, St. Petersburg; Vergiss Tarantino, Erzählungen, 2005 Aufbau-Verlag Berlin; Milin und der Zauberstift, Kinderbuch, Bloomsbury Berlin 2005; Einfache Wünsche, 2001 Aleteia Verlag St. Petersburg; Teufels Kindheit 1994; Des Täubchens Flug über dem Schlamm der Phobie 1993 beide Obscuri Viri Verlag Moskau

www.kunsthalle-zoo.de


 


Ron Kolm

©  Arthur Kaye
© Arthur Kaye

Lebt in New York

 

 

Das Leben als Dichter und Schriftsteller ist beinhart, ganz besonders in New York City. Zurzeit verlassen dort zahlreiche Künstler die Stadt, weil die Lebensbedingungen durch die Teuerung für sie immer unerträglicher werden. Wahrscheinlich hat das aber auch zur Folge, dass die Verbleibenden näher zusammenrücken und sich gegenseitig in ihren Bemühungen unterstützen. Ron Kolm gehört jedenfalls zu jenen unermüdlichen «Straßenkämpfern» der Literatur in New York City. Er ist so etwas wie der Motor der «Unbearables», einer losen Künstlergruppe, die laufend Auftritte und Performances organisiert, die unermüdlich mit künstlerischen und politischen Performances in die Öffentlichkeit drängt und die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat.
Ron Kolm schreibt und publiziert vor allem Gedichte, die auf den ersten Blick oft einfach geradeheraus erscheinen und die sich vor allem mit dem Alltagsleben beschäftigen. In seinen Texten spürt man das Stehvermögen, das ihn in seinem Alltag auszeichnet. Um in dieser Stadt überleben zu können, arbeitet er als Buchhändler (er war übrigens jahrelang Arbeitskollege von Patti Smith im legendären Strandbook-Bookstore in der Fifth Avenue), Organisator, Hausmeister, Dichter und macht auch sonst jeden nur möglichen Gelegenheitsjob.
Die Poetry hat in den USA einen viel höheren intellektuellen und kulturpolitischen Stellenwert als bei uns. Als Dichter liefert Ron Kolm keinen «mainstream» ab, vielmehr gehört er zu den Dichtern des «Überlebenskampfes».

 

ES

Bücher:

Divine Comedy, Gedichte, 2013 Fly by, night press NYC; The Plastic Factory, Gedichte, 2011 Autonomedia NYC


 

 


Mieze Medusa

© Sabine Pichler
© Sabine Pichler

Lebt in Wien

 

«Wir wollen mehr!», deklamieren mieze medusa & tenderboy im Video-Clip, in dem sie mit bunten Ballons in der Wiener City für ebensolche Tupfen im Straßenbild sorgen. Das wollen wir doch auch, wir, die tonnenweise Texte lesen und hören. Man kann nicht genug davon haben. Und die Mieze wird’s bringen, die Medusa! Neue, saubere, saugute Texte, in die mittlerweile fast heiligen Hallen des Sprachsalz-Turms. Die in Schwetzingen (Deutschland) geborene Künstlerin mit österreichischem Pass macht uns auf ihre unvergleichliche Weise einmal mehr klar, wie Ton und Text wesensverwandt sind. Freischnorcheln heißt ihr erster Roman, in dem Nora gegen ihre Existenzangst mit Sonnenbaden ankämpft, aber nicht nur, zudem braucht ihr Privatleben dringend neue Impulse ...

Solch frischen Wind brachte Mieze Medusa zusammen mit Markus Köhle auch in die hiesige Slam Poetry-Szene. Wir freuen uns auf sie. Möge die Medusa Sprachsalz in Wallung bringen.

 

UHA

 

Bücher:

Ping Pong Poetry, Slamtexte mit Markus Köhle, 2013; Mia Messer, Roman, 2012; Mundpropaganda, Slamtexte, Anthologie 2011; Doppelter Textpresso, Slamtexte mit Markus Köhle; Freischnorcheln, Roman, 2008 alle Milena Wien; Sprechknoten, Spoken Word Audio-CD, 2007 Sisiphus Klagenfurt.  

www.miezemedusa.com


 


Markus Orths

© Olaf Kutzmutz
© Olaf Kutzmutz

Lebt in Karlsruhe

 

«James Cameron, übernehmen Sie» – so die Überschrift der Rezension von Markus Orths neuem Buch Alpha & Omega – Apokalypse für Anfänger bei Spiegel Online im Juli 2014, die zudem den Wunsch äußerte, Hollywoods berühmter Regisseur möge das Buch adaptieren.

Es ist ein fulminanter Roman, den Markus Orths in diesem Sommer vorlegt. Ein Text, der nur so sprüht vor Ideen und (Sprach-)Witz, skurrilen Charakteren und schwarzen Löchern, Situationskomik und  Science-Fiction-Elementen. «Lass diesen Elch an mir vorüber gehen», denkt die Protagonistin Omega Zacharias über ihre Rolle als Erlöserin im Roman, von dem der Leser wiederum hofft, er möge nie enden - liest er sich doch «mal ausschweifend, mal kalauernd, mal lautmalerisch, mal wahnsinnig lustig, mal unverschämt knapp. Jedenfalls immer anders als es erwartbar wäre» (Maren Keller, Spiegel Online).

Ob Orths einen Thriller wie Die Tarnkappe verfasst, über eine Putzfrau mit Putzzwang in Das Zimmermädchen schreibt oder über die vier Säulen des Schulsystems (nämlich Angst, Jammer, Schein und Lüge) in  Das Klassenzimmer – ihm gelingt es immer wieder, sich in seinen Erzählungen und Romanen neu zu erfinden.

Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, seine Bücher wurden in 19 Sprachen übersetzt.

 

UW

 

Bücher:

Alpha & Omega – Apokalypse für Anfänger, Roman, 2014; Irgendwann ist Schluss, Erzählungen, 2013; Die Tarnkappe, Roman, 2011; Hirngespinste, Roman, 2009; Das Zimmermädchen, Roman, 2008; Lehrerzimmer, Roman, 2003 alle bei Schöffling & Co.
www.markusorths.de



Patricia Smith

 ©Beowulf Sheenan
©Beowulf Sheenan

Lebt in Howell, New Jersey

 

In den späten, aber wilden 80er Jahren, als man in der deutschsprachigen Literaturwelt noch meinte, Slam hätte etwas mit falschgeschriebenem Schlamm zu tun, war Patricia Smith in der Spoken Word- und Slam-Szene in Chicago bereits wie ein Komet aufgestiegen, gewann mehrfach die größten nationalen Wettbewerbe wie den «National Poetry Slam». Sie hat meines Erachtens auch deshalb so viel Erfolg, weil ihre Gedichte nicht nur auf Rhythmus, Effekt und Witz beruhen (womit sich heutzutage Slammer manchmal zufriedengeben), sondern auch sprachlich kunstvoll, erzählerisch raffiniert und nicht zuletzt kräftige politische Botschaften sind, von denen manche so zünftig sind, dass sie heiße Debatten entfachten.

Sie beobachtet in ihren Gedichten Alltags-Szenen, schlüpft in die Rollen von Personen: als sterbende Frau am Rand der Katrina-Überschwemmung oder als die eines Skinheads  (allein die Youtube- Version dieses Gedichts hat zig kontroverse Kommentare), und erzählt aus diesen Positionen in einem unnachahmlichen, jazzigen Rhythmus. Alan Kaufman sagt über sie: «Sie brachte die Kraft und die Wahrheit über ihre Erfahrungen als schwarze Frau mit den brandneuen Kadenzen des Spoken Word zusammen und hat dabei für Tausende von kommenden Dichtern definiert, was die Performance eines Gedichts leisten kann und soll.»

Patricia Smith lehrt heute Literatur, hat zahlreiche Bücher publiziert, darunter auch Theaterstücke, und wir freuen uns wahnsinnig, dass sie die Sprachsalz-Bühne zum Vibrieren bringt mit ihrer Stimme.

 

MK

 

Bücher:

Shoulda Been Jimi Savannah, Gedichte, 2012; Blood Dazzler, Gedichte zum Hurrikan Katrina 2008; Teahouse of the Almighty, 2006 alle bei Coffee House Minneapolis; Janna and the Kings, Kinderbuch 2003 Lee & Low; SLAM! Poetry: Heftige Dichtung aus Amerika, Anthologie mit Texten von Alan Kaufman, Patricia Smith, Neeli Cherkowski und mehr. 1993;Close to Death, Gedichte, 1993 Big Towns; Big Talk, Gedichte, 1992 beide Zoland Books Cambridge; Life According to Motown, Gedichte, 1991 Tía Chucha Press



Irene Suchy

Johannes Cizek
Johannes Cizek

Lebt in Wien

 

Irene Suchy studierte Musikwissenschaften, Germanistik, Musik- und Instrumentalmusikpädagogik. Sie ist Journalistin, Autorin zahlreicher Fachpublikationen (Ko-Herausgeberin und Ko-Autorin der ersten Biographie über Paul Wittgenstein), verfasst literarische Texte unterschiedlichster Genres, kuratiert Ausstellungen, findet Zeit für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Musik und Zeitgeschichte stellen gewissermaßen die zwei Brennpunkte ihrer Tätigkeiten dar.

Als Moderatorin wird Irene Suchy im Klangspuren-Programm-Punkt mitwirken und darüber hinaus dann auch mit einer Lesung aus ihrem Gedichtband Litanei gottloser Gebete bei Sprachsalz zu hören sein. Der Schmerz der Lebenserfahrungen pendelt durch diese Zeitbilder und im Verlauf des Lesens gerate ich unvermittelt emotional auch in mein Aufwachsen, meine Kindheit hinein. Aus jeder Zeile des Textes perlt Musik und, erhöht die Gefühle, wie es die Musik sich bekanntermaßen zu eigen macht; zartbitter «ich wurde beobachtet statt geliebt» und wieder versöhnlich die Töne und immer an der richtigen Stelle gesetzt: «Die Mutter / So entspannt wie nie / Auf Besuch / Fast elegant». Eine Dichterin, deren Lesung Sie nicht versäumen sollten.

 

HDH

 

Bücher:

Litanei gottloser Gebete, Gedichte 2014 Verlag Bibliothek der Provinz Wien; Henzes Utopie, Jugend Musik Fest Deutschlandsberg 1984 -2003, Wien 2013;Friedrich Gulda – Ich – Theater, 2010 Wien Graz Klagenfurt;Otto M. ZykanBand I Materialien zu Leben und Werk, Wien 2008; Empty Sleeveder Musiker und Mäzen Paul Wittgenstein;Suchy, Irene und andere Hrsg., 2006Edition BrennerForum Band 3. Innsbruck



Anila Wilms

© Yves Noir
© Yves Noir

Lebt in Berlin

 

 

Krimis sind bei Sprachsalz eher ungewöhnlich. Grund genug, einen ungewöhnlichen Kriminalroman beim diesjährigen Festival vorzustellen.

Wer kennt Albanien? Und wenn ja, wer kennt das Albanien der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts, ein Land, das nach langer Besatzung nach Unabhängigkeit strebt? Warum wurden die beiden Amerikaner ermordet? Was passiert, wenn sich Vertreter der Moderne und der Tradition unversöhnlich gegenüberstehen?

Der Roman Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens ist in der Tat ein ungewöhnliches Stück Kriminalliteratur – und das nicht nur wegen seines exotischen Schauplatzes: eigentlich recherchierte die Historikerin Wilms über den tatsächlich geschehenen Doppelmord für ihre Dissertation, beschloss dann aber, den Stoff literarisch zu verarbeiten. Herausgekommen ist ein «vergifteter Kriminalroman. (...) Überhaupt sind Witz und Komik so wichtig wie das intellektuelle Understatement. Unter einer leichten, eleganten und amüsanten Oberfläche lauern die Tretminen der manchmal auch knallharten Dissonanzen und Widersprüche.» (Thomas Wörtche in: Chamisso Magazin No. 8, 2013)

Anila Wilms wurde 1971 in Tirana/Albanien geboren und lebt seit 1994 in Berlin. 2013 wurde sie mit dem Förderpreis des Adalbert-von-Chamisso-Preises und dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.

 

 

UW


Bücher:

Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens, Roman, 2012 Transit Verlag Berlin



Spezielle Gäste

Clayton Patterson

© Mike Auer
© Mike Auer

Lebt in New York City

 

Vor wenigen Wochen ist in der renommierten New York Times ein ganzseitiger Artikel über Clayton Patterson unter dem Titel «Last Bohemian Turns Out the Lights» erschienen. Clayton Patterson war die letzten fünfunddreißig Jahre eine Instanz in der New Yorker Kunstszene. Als Dokumentarfilmer, als politischer Aktivist und als Präsident der Tattoo-Gesellschaft, zählt er zu den Größen des dortigen Undergrounds. Landesweit bekannt wurde er durch seinen Dokumentarfilm der Unruhen am Tompkins Square, der vor allem das brutale Vorgehen der Polizei aufzeigte. Die neuen Lebensbedingungen in der Stadt haben ihn jetzt bewogen von NYC wegzuziehen, wobei er in einem Interview betonte, dass nicht er die Stadt verlasse, sondern vielmehr die Stadt ihn verlassen habe.
Bei unserem letzten Besuch in New York haben wir ihn in seiner Galerie und Werkstatt in der Essex Street besucht. Bei unserem Gespräch und einigen Bottles of Beer staunte ich nicht schlecht, als er uns erzählte, er wolle mit seinem gigantischen Archiv nach Österreich übersiedeln. Zuerst dachte ich, das sei ein fake, aber nein, es war kein fake. Also:Welcome to Austria, Clayton!

 

ES

 

Film:

CAPTURED, Dokumentarfilm von Ben Solomon, Daniel Levin and Jenner Furst, 2008 Blowback and Ben Vs Dan Production

Freitag, 21.00 Uhr, Saal 1 /Terrasse


Anina Gröger

Lebt in Pforzheim

 

Einige Zeilen aus einem Gedicht zu den Wolkenbildern Anina Grögers von Magdalena Kauz beschreibt den Ausdruck, den die Künstlerin ihren Arbeiten zu geben versteht, in der Kürze  treffender als die Skizze einer Annäherung aus kunsthistorischer Sicht. Bild und Blickwinkel treffen sich auf hohem Niveau: «hinein steigen / darin herumspazieren / mich am Rand / auf weiche Kissen setzen / hinunter schauen / die ganze Welt sehen». Schon oft haben bei Sprachsalz auch bildende Künstler einen Beitrag zur Literatur geleistet. In der Hauptsache werden auf Grund der begrenzten Hängeflächen kleinere Arbeiten zu sehen sein, allerdings hoffe ich, dass es trotzdem gelingt, eines der Wolken Triptychon (200 cm x 59 cm) zu sehen. Zitat Ute Stoecklin, Basel: «William Turners stürmische monddurchglühte Nächte sind da nicht weit.» Der Katalog Céleste 08 Neue Bilder wird am Büchertisch aufliegen, eine gute Gelegenheit, mehr über die Künstlerin zu erfahren und sich dieses seltene Buch von ihr signieren zu lassen.

 

HDH

 

Vita und Ausstellungen Anina Gröger: http://www.anina-groeger.de/


Alois Schöpf

© koller
© koller

Lebt in Innsbruck

 

 

Alois Schöpf arbeitet als Romanschriftsteller, Kinderbuch-, Drehbuch-, Theater- und Hörspielautor, als Volksmusiker sowie als Journalist und sorgt häufig als kontroversieller und streitbarer Geist für Aufsehen. Mit seinen Kommentaren gehört er nicht zu jenen, die nur die feine Klinge führen.
Das hat ihm viel Ehre, aber auch viel Ablehnung eingebracht. Wie auch sein neuester Essayband Wenn Dichter nehmen, in dem er die oft fragwürdigen Machenschaften über «Vorlasse» und «Nachlasse» von Autoren äußerst kritisch hinterfragt: Rücksichtslos, oft genau am Punkt, dann wieder weit übers Ziel hinausschießend. Auf alle Fälle greift er ein Thema auf, das es wert ist, öffentlich diskutiert zu werden.

Alexander Kluy wird mit Alois Schöpf und Markus Bundi, Peter Giacomuzzi ein Gespräch zu seinem Buch im Medienturm führen.

 

ES

 

Buch:

Wenn Dichter nehmen, 2013 Limbus Innsbruck


Diskussion:
Sonntag, 10.30 Uhr, Medienturm