Autor*INNen 2011

Bei Sprachsalz 2011 lasen folgenden Autoren und Autorinnen:

 

Urs Allemann (Schweiz), Monica Cantieni (Schweiz), Martin Crimp (England), Katrin de Vries (Deutschland), Szuzsanna Gahse (Schweiz Ungarn), Maketa Groves (USA), Norbert Gstrein (Österreich), Anne Marie Macari (USA), Werner Morlang (Schweiz), Ohne Rolf (Schweiz), Taras Prochasko (Ukraine ), Irene Prugger (Österreich), Angelika Reitzer, (Österreich), Mikhail Shishkin (Russland), Christian Steinbacher, (Österreich), Gerald Stern (USA), Carl Weissner (Deutschland)


Überraschungsgäste waren 2011 Georg Klein und Alban Nikolai Herbst!


Urs Allemann

f: Ute Schendel
f: Ute Schendel

Lebt in Reigoldswil, Schweiz

 

 

Für Kulturmenschen war es damals ein großes Ärgernis, als die wichtigste Zeitung der Region Basel das Feuilleton abschaffte. Der damalige Redakteur, Urs Allemann, war von diesem Entscheid dergestalt betroffen, dass er sich nicht nur ohne Job sah, sondern auch plötzlich viel Zeit fürs eigene Schreiben hatte. Literarisch war Allemann zwar schon immer aktiv, aber jetzt ging es richtig los mit seiner Kunst, wie es Sprachverrückte lieben. Seine Arbeit könnte man vielleicht wie folgt beschreiben:

Er nimmt unser vertrautes ABC in die Hände, schmeißt es auf den Boden und sieht sich dann den Scherbenhaufen an. Dann nimmt er die Bruchstücke wieder auf und überlegt, was damit anzufangen sei. Allemann krempelt um, stellt das Gewohnte Kopf und mit einer wahnwitzigen Lust knetet und kleistert er neue Texte zusammen, die es in sich haben. Urs Allemann als literarischen Slapstick-Künstler zu bezeichnen ist nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig. Seine Arbeit erzeugt nicht nur Witz und Action, nein, sie lässt den Lesenden und den Hörenden erst recht in die Tiefen der Sprache taumeln oder gar schleudern. Im Gedichtband Im Kinde schwirren die Ahnen ermitteln Experten Spurenelemente von Hölderlin, Sappho, Petrarca, Goethe und C. F. Meyer, und der Genießer freut sich schlicht an der Kunst am Text. Im Buch Der Schnee fällt nicht hinauf kommentiert er 33 Gedichte von Robert Walser und beweist zugleich, dass Walser seiner Zeit weit voraus war – zu seinem Leidwesen.

Wenn Urs Allemann seine Zeilen auf der Bühne in Wallung bringt, dann kann es vorkommen, dass man sich in die Seitenlehnen des Stuhls verkrallt.

 

uha

 

Bücher:

Der Schnee fällt nicht hinauf Ausgewählt und kommentiert von Urs Allemann Insel Verlag 2009; Im Kinde schwirren die Ahnen 52 Gedichte 2008; schœn! schœn! Gedichte 2003; Holder die Polder Oden, Elegien, Andere 2001 alle Engeler.

www.allemann.page.ms


Monica Cantieni

f: Manuel Fischer, FRESHPIXEL
f: Manuel Fischer, FRESHPIXEL

Lebt in Wettingen (Schweiz)

 

 

Jedes Mal, wenn ich Monica Cantieni in den letzten Jahren antraf und sie nach dem Roman fragte, den sie nun nach Hall mitbringt, sagte sie mit dem ihr eigenen breiten Lächeln: „Bald, bald, ich bin noch am Feilen.“ Es hat 15 Jahre gedauert, bis sie nach dem beachtlichen Erstling Hieronymus' Kinder ihren Roman Grünschnabel publizierte. Und ich möchte behaupten, dass das „Feilen“ dem Buch keineswegs geschadet hat. Als ich es dann endlich in Händen hielt und fast etwas misstrauisch (vom langen Warten) begann, zu lesen, war ich bereits nach wenigen Seiten mehr als beruhigt. Cantieni ist es gelungen, einen Kindheitsroman zu schreiben, der sprachlich akkurat, verspielt und brillant zugleich ist. Außerdem eine Geschichte, die sofort ins Herz trifft, ohne je zu süß zu werden.

In einer Schlüsselszene des Romans Grünschnabel muss das Kind, die Ich-Erzählerin, einen Schulaufsatz schreiben: Sie hat die Wahl zwischen zwei Themen, entweder „meine Ferien am Meer“ oder „Mutter und Vater“. Beides scheint ihr aus Gründen unmöglich, die ich hier nicht verraten will. Wie sich das Mädchen, das zuhause Wörter in Schachteln sammelt, aus der Situation rettet, hat ebenso viel Schalk wie Poesie. Und nebst allem Biografischen, das in der Geschichte aufscheinen mag, ist auch ein gutes Stück politischer Geschichte im Roman verarbeitet: Die berüchtigte Schweizerische „Schwarzenbach-Überfremdungsinitiative“ von 1970 etwa bekommt einen zünftigen Nachruf. Das Kind im Roman legt neue Wörter ab in seiner Schachtel: „Überfremdung“. „Initiative“. „Abstimmung“. „Thema“. „Ansichtssache“.

Und ich bin froh, dass Grünschnabel nun endlich die Welt erblicken durfte – und Monica Cantieni zu Sprachsalz kommt.

 

mk

Bücher: Grünschnabel Roman 2011 Schöffling & Co.; Hieronymus’ Kinder Erzählung 1996 Rotpunktverlag.

www.monica-cantieni.net/


Martin Crimp

f: Gautier Deblonde
f: Gautier Deblonde

Lebt in Richmond bei London

 

 

Nachdem ich einem namhaften hiesigen Theatermenschen gesagt hatte, dass heuer Martin Crimp bei uns zu Gast sei und bei Sprachsalz lesen würde, schaute mich dieser vorerst groß an, um nach kurzem Staunen zu fragen: „Du meinst den Crimp?“ Und die Freude darüber stand ihm deutlich im Gesicht. „Die Hülle als Hölle“ war der NZZ bezüglich der Aufführung Martin Crimps Stück Auf dem Land am Theater Basel zu entnehmen. „Man darf das Schlimmste vermuten. Aber sicher ist nichts in Crimps Arrangement. Schmeckt das Leitungswasser bloß ungewohnt, oder ist es vergiftet? Die Kinder sind nur in den leeren Kindersitzen präsent, sie bleiben namenlos und werden auch tagsüber fremdbetreut. Die bukolischen Vergil-Zitate vom Lob des Landlebens tropfen als bittere Ironie in die gespenstische innere Leere“. Willkommen im Crimpland. Crimps Personen sprechen miteinander, verbergen sich einerseits wortreich hinter Lügen und ergründen andererseits die Lügen der anderen. Das Elend im Schönen und das Schöne im Elend aufzeigen: Eigentlich unterhaltungsfern aber trotzdem unterhaltsam. Crimp lässt uns erfahren „wie Menschen sich in erster Linie verhüllen, wenn sie miteinander sprechen.“ „Wenn es um die Qualität des Schreibens geht", schreibt Sarah Kane, „gehört Martin Crimp zu den Besten, verwebt er doch Rhythmus und dramaturgisches Geschick mit Leichtigkeit und Schönheit, er ist ein unsentimentaler und scharfer Beobachter.“ Mit Martin Crimp können Sie eine literarische Größe hautnah erleben. Nutzen Sie die Gelegenheit, Crimpland zu betreten!

 

hdh

 

Bücher:

Auf dem Land Theaterstücke 2003 Rowohlt.


Katrin de Vries

f: www.juergen-bauer.com
f: www.juergen-bauer.com

Lebt am Dollart (Ostfriesland)

 

Katrin de Vries‘ Texte kann man auf zwei Arten lesen: Als Text oder als Bild. Und das gilt sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Denn einige ihrer Prosa-Texte sind in Zeichnungen übersetzt. Die Serie der Geschichten um Die Hure H etwa.

Viele Sätze von de Vries sind trocken und kurz wie: “Hermine sitzt still unter dem Baum. Der Regen fällt durch den Baum auf Hermine herab. Hermines Haare sind naß.“ So sind die Sätze in den Erzählungen im Band Der Leib der Damen, und immer nur mit einem einzigen Satzzeichen, dem Punkt, unterteilt sie ihren Sprachfluss. Und entwickelt doch oder gerade deswegen einen fesselnden Rhythmus und zeichnet wie mit dicker Ölkreide Bilder. Und es sind intensiv sinnliche Bilder, die gleichzeitig fremd scheinen und vertraut. Oft stehen Frauen im Mittelpunkt des Geschehens, die sich unerschrocken durch Welten und Zeiten bewegen, die nur erahnbar sind. Spielt die erotische Szene im Parkhaus in einer Zukunft? Ist die Frau, die unter einem Baum sitzt und eine Welt gebiert, ein Urwesen? Die Geschichten sind, so leicht sie auf den ersten Blick zu lesen, voller Widerhaken. Die Bilder setzen sich wie Kletten in einem fest, gehen einem nicht mehr aus dem Kopf. Einmal habe ich sogar eine von Katrin de Vries’ Szenen – die gelbe Kopfbedeckung der Königin, die auf dem Wasser schwimmt – im Traum wiedergesehen.

Bei Sprachsalz wird Katrin de Vries aus ihren Erzählungen lesen und aus ihrem unveröffentlichten Roman Die Wasser, eine fantastische und eigenwillige Geschichte, die ich, falls sie dann endlich zwischen Buchdeckel käme, unbedingt gleich mehrfach kaufen und weiterschenken würde!

mk

 

Bücher:

Der Leib der Damen Erzählungen Schwartzkopff Buchwerke 2004; Die Hure H wirft den Handschuh Comic 2007; Die kleine Dame Bildgeschichten 1997; Die Hure H Comic, alle reprodukt Verlag mit Zeichnungen von Anke Feuchtenberger; Die Hure H zieht ihre Bahnen 2003 Edition Moderne Zürich.

Website http://www.devries-klein.de/


Zsuzsanna Gahse

f: Leni Hansen
f: Leni Hansen

Lebt in Müllheim, Schweiz



Was ist instabiler, das Leben oder die Sprache? Alle würden wohl sofort das Erstgenannte wählen. Aber wenn die Sprache aus dem Leben kommt, so ist sie es genauso. Spätestens bei der Lektüre der Texte von Zsuzsanna Gahse wird klar, dass auch eine bewusst angewandte Sprache das Leben drum herum instabilisiert. Der geografische Werdegang der Autorin von Budapest über Wien, Kassel und Stuttgart nach Luzern und in die Ostschweiz könnte den Schluss zulassen, dass Zsuzsanna Gahse in der Spracharbeit eine stabilisierende Komponente zu finden hoffte. Man müsste sie fragen. Fraglos ist allerdings, wie ihre Literatur unser vermeintlich klares Sprachgebäude neu einrüstet, um es zu untersuchen. Ihr sprachliches Feilen, Schleifen und Aufrauhen macht Deutsch zu einer Baustelle ohne die Absicht, das Baugerüst je wieder zu entfernen.

In Donauwürfel bringt Gahse es fertig, dem Fluss eine geometrische Form zu geben, die literarisch perfekt funktioniert und trotzdem beim Lesen die Haare nass werden lässt. Und in Das Nichts in Venedig bringt sie quasi das Gegenbild einer immer gleich wahrgenommenen Stadt zum Ausdruck, einer Stadt, die von der Kultur schon beinahe wegbeschrieben wurde. Und in Instabile Texte verzaubert Zsuzsanna Gahse Worte in Orte. Ob meine Lesart sich mit ihrer Schreibabsicht deckt, lassen wir offen, denn alles ist instabil, wie das Lesen.

 

uha

 

Bücher:

Das Nichts in Venedig Wallimann Verlag 2010; Donauwürfel 2010, Edition Korrespondenzen; Liedrige Stücke Prosa, mit zwei Zeichnungen von Andreas Grunert, Auflage 1987/2010, Verlag Ulrich Keicher; Instabile Texte – zu zweit 2005 und Durch und durch - Müllheim 2004, beide Edition Korrespondenzen.

 

www.zsuzsannagahse.ch


Maketa Groves

f: M.Kauz
f: M.Kauz

Lebt in San Francisco



Der North Beach in San Francisco hat ein besonderes Flair und war deshalb stets ein magnetischer Ort für Künstler. Bei zwei Aufenthalten konnte ich mich davon überzeugen und habe in den wunderbaren Cafés (Trieste, Specs, Vesuvio, Tosca und und und …) niemanden getroffen, der nicht selbst künstlerisch tätig war oder der nicht am Kunstgeschehen hohes Interesse gehabt hätte.

 

Eine der schillerndsten Persönlichkeiten am North Beach ist die Dichterin Maketa Groves. Sie wuchs in New Orleans auf und lebt seit vielen Jahren in San Francisco. Der Südstaaten-Blues lebt in ihren Gedichten in voller Blüte, wenn sie über ihre Herkunft, ihre Familie, über Homeless People oder über Kindheitserinnerungen schreibt.

 

Für die jüngeren amerikanischen Dichter, vor allem aus dem „counterculture-Revier“ sind die soziale Frage und das politische Moment ein zentraler Aspekt für deren Arbeit. So auch für Maketa Groves, die funkige Poesie mit politischem Engagement ausgezeichnet verbindet.

 

es

 

Bücher:

Red Hot on a silver note Gedichte 1998 Curbstone Press.


Norbert Gstrein

f: Peter-Andreas Hassiepen
f: Peter-Andreas Hassiepen

Lebt in Hamburg



Ehrlich gesagt hatte ich den mit Abstand wichtigsten und namentlich bekanntesten Tiroler Autor bereits anlässlich der ersten Ausgabe des Sprachsalz Festivals auf meiner Wunschliste, allerdings verhinderte dieses damals, wie auch all die folgenden Jahre unser Mitorganisator Robert Renk. Nach dessen Ausscheiden war meine erste Handlung, Norbert Gstrein umgehend offiziell einzuladen. Meine Freude war groß, als er sein Teilnehmen zusicherte. „Ein ungewöhnlich vollendet wirkendes Stück Prosa“, lobte die Kritik seinen Erstling, die Erzählung Einer. Die Frankfurter Allgemeine bewertete dann den Roman Das Register als „eines der wichtigsten deutschsprachigen Bücher der 90er Jahre“. Und in diesem Ton ging und geht es weiter. Mit dem Roman Das Handwerk des Tötens habe sich Gstrein als „einer der allerersten Erzähler nicht nur der deutschen, sondern der europäischen Literatur bewiesen“ (FAZ). Seine Bücher umfassen alles, was große Literatur ausmacht: So thematisiert er in seiner Arbeit auch immer wieder die Aufgabe der Literatur (sprich die Möglichkeit/Unmöglichkeit sprachlicher Darstellung von Wahrheit/Unwahrheit). „Man darf sich den Autor nicht verbittert vorstellen“, schreibt Andreas Breitenstein in der NZZ, „die zeitgenössische deutschsprachige Literatur ist arm an eleganter Polemik, mit Wem gehört eine Geschichte? liegt ein Glanzstück vor!“ Seine Bücher gehören bei mir zu jenen, die ich immer wieder aus meinem literarischen Giftschrank hervorhole, um sie nochmals und nochmals zu lesen und jedes Wiederlesen ist ein Zugewinn; es gibt nicht viele zeitgenössische österreichische Schriftsteller oder Schriftstellerinnen, deren Arbeiten einem mehrmaligen Lesen Stand zu halten vermögen (meine Liste erhalten Sie auf Anfrage gerne).

 

hdh

 

Bücher:

Die ganze Wahrheit Roman 2011 Hanser; Die Winter im Süden

Roman 2008 Hanser; Wem gehört eine Geschichte? Fakten, Fiktionen und

ein Beweismittel gegen alle Wahrscheinlichkeit des wirklichen Lebens 2004; Das Handwerk des Tötens Roman 2003; Selbstportrait mit einer Toten 2000; Der Kommerzialrat Bericht 1995; Das Register Roman 1992 alle Suhrkamp.


Patenschaft: Anne Marie Macari

f: Noah Musher
f: Noah Musher

Lebt in Lambertville USA

 

Die amerikanische Dichterin kommt auf Einladung von Gerald Stern für eine Lesung zu Sprachsalz. Einige Male durften wir spannende Entdeckungen machen durch solche Patenschaften, in denen renommierte AutorInnen uns eine Empfehlung aussprechen für eine

weniger bekannte Kollegin oder Kollegen, was man für Anne Marie Macari allerdings nur im deutschen Sprachraum sagen kann, hat sie doch in den USA bereits mehrere preisgekrönte Bücher publiziert. Für Sprachsalz hat Jürgen Schneider eigens einige Texte übersetzt.

mk


Bücher: She heads into the wilderness poems 2008 Autumn House Press; Gloryland 2005 Alice James Books; Ivory cradle poems 2000 American Poetry Review, Distribution by Copper Canyon Pres.

 


Werner Morlang

f: Peter Friedli
f: Peter Friedli

Lebt in Zürich



Er ist einer der wenigen Glücksfälle der Literatur; genauer gesagt, für die Literatur und demnach für das geschriebene Wort und für die Schriftsteller und Schriftstellerinnen in persona. Er erzählt von denen, die erzählen; und er erzählt und schreibt mit ebensolcher Bravour und Überzeugung, wie diejenigen zu schreiben verstehen, von denen er erzählt. Bislang bin ich wenigen begegnet, mit denen sich ein literarisches Gespräch auf solch hohem Niveau führen lässt; und um ehrlich zu sein, muss ich gestehen, dass ich in den Gesprächen mit ihm in den meisten Fällen ein gern zuhörender Gesprächspartner bleibe. Uns verbindet die Vorliebe zu den Außenseitern der Literatur, fanden wir uns doch in einem der ersten Gespräche bei zwei der zu Unrecht unterschätzten Schriftstellern der Schweiz, nämlich bei Margit Baur und Franz Böni, um uns anschließend über den schottischen Autor Norman Douglas und die Norman Douglas Forschungsstelle an der Vorarlberger Landesbibliothek (bei Wilhelm Meusburger) auszutauschen. Wer sein Buch So schön beiseit noch nicht gelesen hat, dem sei dieses ans Herz gelegt; „Morlang versteht seine literarischen Vorlieben als Sonderlinge, Außenseiter zumeist, die unabhängig von Moden und äußeren Bewertungsinstanzen ganz ihrer dichterischen Eigenart verpflichtet waren und solche Konsequenz oft mit einem schwierigen Leben bezahlten“ (Klappentext). Aus dem oben erwähnten Buch wird er lesen sowie aus Das dunkle Fest des Lebens (Amrainer Gespräche). Wie eingangs gesagt, einer der wenigen Glücksfälle für die Literatur und so natürlich auch ein Glücksfall für Sprachsalz und sein Publikum.

 

hdh

 

Bücher:

Robert Walser in Bern 2010 Zytglogge-Verlag; Das dunkle Fest des Lebens (Amrainer Gespräche) 2007 Zytglogge-Verlag; So schön beiseit (Sonderlinge und Sonderfälle der Weltliteratur) 2001 Nagel & Kimche; als Mitherausgeber Robert Walser Aus dem Bleistiftgebiet, Die Mikrogramme aus den Jahren 1924-1936 und 1926-1927 Suhrkamp.


Ohne Rolf

f: Ohne Rolf
f: Ohne Rolf

Leben in Luzern

 

 

Nun, es ist möglich; eine öffentliche Lesung ohne Lärm, wenn man vom Lachen des Publikums mal absieht.

Christof Wolfisberg ist in Locarno geboren und Jonas Anderhub in Luzern. 1999 stellten sich die beiden mit ernster Miene auf die Straße und hielten A4-Blätter hoch, mit Aufschriften wie „Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen“ und „Hier gibt es wirklich nichts zu sehen". Die Verblüffung der Passanten war perfekt. Die Blätter mutierten mit der Zeit zu Plakaten. Nach ersten Auftritten in der Zentralschweiz ging es weiter; zum Beispiel nach Yverdon mit doppeldeutigen Texten wie „Einfall Zentralschweiz“ und sie hätten sich nun vor großem Publikum „expo.niert“. Nach ersten Auftritten begeisterten die beiden mit den Programmen Blattrand und Schreibhals landauf und landab alle, die buchstäblich gerne zwischen den Zeilen lachen.

Während die NZZ von einer „Entdeckung“ berichtete, bringt es die Bonner Rundschau wie folgt auf den Nenner: „Das Publikum erlebte die originellste, sympathischste und abgedrehteste Mischung aus absurdem Theater und philosophischem Kabarett, die zur Zeit auf Kleinkunstbühnen zu sehen ist.“ Für 2012 sei ein neues Abendprogramm in Planung: aber zunächst begeistern die beiden unsere Gäste im Parkhotel Hall.

Wenn also lediglich ein Lachen mit Rascheln von Papier zu hören ist, dann sind sie da: Ohne Rolf!

 

uha

 

Bühnenstücke:

Blattrand 2004; Schreibhals 2008

www.ohnerolf.ch

 


Taras Prochasko

f: Prochasko
f: Prochasko

Lebt in Iwano-Frankiwsk, Ukraine



Seit ich das dünne Büchlein von Taras Prochasko Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen las, habe ich von der Ukraine und ihrer jüngeren Geschichte eine Vorstellung. Früher war dieser Landstrich für mich ein weißer Fleck. Mit der Lektüre dieses Buches ist dieser weiße Fleck durch ein lebensnahes, verrücktes, deftiges Bild ersetzt worden. Das „Erzählen“ von Prochasko erscheint auf den ersten Blick wie ein Drauflos-Erzählen und Schwadronieren. Aber sehr bald merkt man, wie präzise, wie detailliert und bombensicher er seine Sätze und Erinnerungen zu setzen versteht, auch wenn so manches chaotisch und wie zufällig erscheint. Prochasko beherrscht die „Erzählung“, das gesprochene Wort, in einer Art und Weise, dass einem die Luft wegbleibt.

 

In seinem Buch entwirft er ein Gemälde der Ukraine voller Anarchie, grotesker Abläufe, irrwitziger Figuren, wobei er keine Handlung erzählt, sondern assoziativ und unglaublich geschickt, mit einer haptischen Bilderflut drauflosmarschiert.

 

Atemlos jagt er durch die Historie der letzten hundert Jahre von Ostgalizien, vom Habsburgerreich bis hin zur Gegenwart. Es ist die Ironie und die Selbstironie, mit der Taras Prochasko sein Material bearbeitet und als Erzähler überzeugt.

 

es

Bücher:

Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen Erzählungen 2009 Edition Suhrkamp.


Irene Prugger

gommafoto, Gabriel Tschöll
gommafoto, Gabriel Tschöll

Lebt in Mils bei Hall i.T.



Den Helden und Heldinnen in Irene Pruggers neuem Erzählband Letzte Ausfahrt vor der Grenze geht es eigentlich gut, meist sogar sehr gut. Gerade so, dass sie sich fragen, was denn nun noch fehlt im Leben: Und da werden sie meist fündig. Genau: Irene Prugger spricht von Menschen, die uns ähneln, die in einer Welt in der Mitte Europas leben, die privilegiert sind. Und doch fehlt etwas, die große Liebe, der große Kick, oder einfach etwas anderes?

Liebevoll und präzise erzählt Prugger in den Geschichten von Maria, Erna oder Gaston, die am Leben scheitern, auch nur gerade mal stolpern, weil die Midlife Krise sie am Wickel packt. Oder das Glück einfach nicht sehen können, sogar wenn es vor ihnen steht, gerade an ihnen vorbeigegangen ist. Vielleicht geht auch nur die Uhr falsch, nachdem die Sommerzeit angebrochen ist? Die richtige Ausfahrt verpasst – die falsche genommen?

Manche der Erzählungen sind gewitzte Kleinode von Verwechslungskomödien, und es darf beim Lesen kräftig gelacht werden. Auch da, wo Irene Prugger die Wendungen surreal auf die Spitze treibt, etwa wenn ein Aal ein Wellness-Schwimmbassin und die Männer und Frauen darin ganz schön anheizt oder ein Selbstmörder über seine soeben vollbrachte Tat nachsinniert. Und es freut mich besonders, dass Irene, die von Anbeginn eine der treuesten Sprachsalz-Mitarbeiterinnen ist, nun auch endlich die traditionelle Tiroler Eröffnungslesung halten wird!

mk


Bücher: Letzte Ausfahrt vor der Grenze Erzählungen 2011 Haymon; Almgeschichten - vom Leben nah am Himmel Sachbuch 2010 Löwenzahn; Schuhe für Ruth Roman 2008; Nackte Helden und andere Geschichten von Frauen Erzählungen 2003 beide Skarabæus; Mitten im Weg Roman 1997; Wasser für Franek Erzählung 1993 beide Haymon.

www.ireneprugger.com


Angelika Reitzer

Peter Köllerer
Peter Köllerer

Lebt in Wien



Arbeitslosigkeit kommt vor dem Fall. Alles steht und fällt mit dem Job. Lebensrhythmus und Lebensqualität werden vom Job vorgegeben. Angelika Reitzer (u. a. Reinhard Priessnitz Preis 2008, Marianne von Willemer Preis 2009) hat darüber einen unter die Haut gehenden Roman mit dem Titel unter uns geschrieben.

Am Anfang steht ein Familienfest. Die Eltern von Clarissa ziehen sich zurück in den emotionalen und beruflichen Ruhestand. Was von der Familie bleibt, sind alte Filme. Clarissa war Assistentin der Geschäftsführung und Loftbewohnerin, nun ist sie arbeitslos und in Untermiete bei Freunden. Vom Loft über ein WG-Zimmer im Hochparterre in den Keller der heilen Familie von Klara und Tobias. Clarissa geht langsam unter. In unter uns macht Reitzer Auflösungstendenzen beruflicher, persönlicher und partnerschaftlicher Art evident und übt dadurch implizit Gesellschaftskritik. unter uns ist auch ein Roman über die relative Freiheit von Freischaffenden, über das Prekariat, die Generation Projektarbeit und die Job-auf-Zeit-Falle. So offen wie die Zukunft der Protagonisten ist auch die formale Umsetzung des Textes. Reitzer erzählt nicht linear, sie verwebt verschiedene Ebenen miteinander, wechselt laufend die Perspektive, lässt Episoden ineinander fließen und ist dabei stets unaufgeregt im Ton, aber sprachlich äußerst präzise.

 

köma

 

Bücher:

unter uns Roman 2010 Residenz, St. Pölten; Frauen in Vasen 2008; Taghelle Gegend 2007 beide Haymon Verlag Innsbruck.

www.angelikareitzer.at


Michail Schischkin

f: Evgeniya Frolkova
f: Evgeniya Frolkova

Lebt in Kleinlützel, Schweiz

 

 

Es ist schon eine Weile her, als er an der Theke einer Bar in Zürich stand und dem Verfasser sagte, dass es nicht leicht sei, als Schriftsteller ohne Bücher zu leben. Damals war er noch nicht lange in der Schweiz, mit bereits viel literarischem Ruhm in Russland, doch ein Unbekannter in der deutschsprachigen Szene. Dann erschienen zwei Bücher über Russen in der Schweiz von ihm. Er wollte sich ein literarisches Koordinaten-Netz knüpfen, an dem er sich durchs Land hangeln konnte. Sein damaliger Job führte ihn in eine Auffangeinrichtung an der Grenze, wo er einreisewillige Landsleute befragen und für die Behörden übersetzen musste.

 

Er sagte einmal, dass er sich in einem Vorzimmer wähne, wartend auf das Klingeln im Chefbüro, wenn eine neue Geschichte fürs Schreiben anstünde. Seine Eindrücke als Dolmetscher waren wohl so ein Läuten... Und daraus hat der erste Roman in deutsch, Das Venushaar, das Licht der Buchhandlung erblickt und großen Applaus seitens Publikum und Kritik geerntet. Warum will man Asyl? Wieso wollen Menschen weg und woanders hin? In diesem großartigen Werk verweben sich die Fragen eines Dolmetschers an die Flüchtlinge mit den eigenen Gefühlen und Täuschungen. Mit ironischem Biss nach guter russischer Manier kurbelt Schischkin eine Geschichte an, die keinen Lesenden außen vor lässt.

Dass der Roman eine enorme Herausforderung für den Übersetzer Andreas Tretner bedeutete, ist zu erahnen; und trotz Schischkins Angebot, das Projekt auf Eis zu legen, blieb Tretner dran. Asyl bietet dieses Buch nun jedem Zeitgenossen, der sich nach großer Literatur sehnt.

 

uha

 

Bücher:

Das Venushaar Roman, DVA, 2011; Die russische Schweiz Ein literarisch-historischer Reiseführer, Limmatverlag 2003; Montreux-Missolunghi-Astapowo Auf den Spuren von Byron und Tolstoj, Limmatverlag, 2002.

 


Christian Steinbacher

f: Reinhard Winkler
f: Reinhard Winkler

Lebt in Linz



Ein Dichter, mit dem ich seit Jahren zum einen in Freundschaft verbunden bin, für dessen Arbeit ich zum anderen eine große Wertschätzung hege. Die Beharrlichkeit, mit der er seinen schriftstellerischen Weg geht, ist in einer Zeit der „breitspurig daherkommenden Romane“ (ein von Franz Schuh entliehener Terminus) eine wohltuende und bewundernswerte Eigenschaft. Sein letzter Gedichtband war – ein Lob den Verantwortlichen, welche diese Entscheidung getroffen haben – Buch des Monats im WDR. Bereits in dessen Titel: Winkschaden, abgesetzt begegnet man der in Steinbachers Arbeit stets präsenten, feingeschliffenen Polemik und Sprachphilosophie. Winkschaden? Kennen Sie den Begriff? Wissen Sie wofür dieser Begriff steht? Nein? Ja! Hinter Steinbachers Wörtern kommt so manches zur Sprache und die Sprache Steinbachers schaut so manchen Wörtern genau auf die Finger; die Wörter seien in diesen Gedichten nicht mehr die Sklaven der Mitteilung, sagte Schuh. Was spielerisch in Erscheinung tritt, ist Arbeit. Was arbeitet, wirkt urplötzlich auf mehreren Ebenen. Christian Steinbacher bringt das zustande, an dem sich etliche der zeitgenössischen deutschsprachigen Dichter vergeblich abarbeiten. Zu seinen frühen Werken wie etwa a tempo, Der Brei, Zwölf-Dutzend oder den Bänden Für die Früchtchen, Zwirbeln, was es hält könnte und würde ich Ihnen an dieser Stelle gerne mehr sagen, allein ich muss mich hier an einen vorgegebenen Textumfang halten. Deshalb möchte ich Sie abschließend ermuntern: Kommen Sie und hören und erleben Sie ihn am Festival.

 

hdh

 

Bücher:

Winkschaden, abgesetzt Gedichte und Stimmen 2011 Cernin; Zwirbeln, was es hält Gedichte 2006 Haymon Verlag; Die Treffsicherheit des Lamas oder von Melancholien, Maul-Würfen und deren Zurückweisung 2004 Haymon Verlag; Für die Früchtchen Ein Plädoyer 2000 Haymon Verlag; Zwölf–Dutzend 1993 Edition CH; ana 365 gramm 1991 Edition Neue Texte; Der Brei 1990 Herbstpresse.


Gerald Stern

f: Martin Desht
f: Martin Desht

Lebt in Philadelphia



In Hamburg stieß ich auf den Namen und das Werk. Nach einer Lesung verfolgte ich in der Buchhandlung des Literaturhauses zufällig ein Gespräch zwischen dem Buchhändler Samtleben und einem Kunden. Man sprach von einem amerikanischen Dichter und über dessen längst überfällig gewesener Übersetzung und seinem ersten Auftritt in Deutschland und schwärmte vom Werk und vom Dichter als Person. Unmittelbar nachdem der Kunde den Laden verlassen hatte, erkundigte ich mich beim Buchhändler, von wem sie beide denn da geredet hätten. Der drückte mir ein Buch mit dem Titel Alles brennt in die Hand und sagte, dass für ihn diese Lesung eine Sternstunde war. Gerald Stern sei der Name des Dichters. Nach der Lektüre des Gedichtbandes begann ich alles daranzusetzen, ihn nach Hall zu bringen und das Glück war auf unserer und auf der Seite unseres Publikums. Und war mit Jack Hirschman vor zwei Jahren der Poet Laureate of San Francisco zu Gast, so ist es heuer mit Gerald Stern der Poet Laureate of New Jersey (und unter anderem auch Chancellor of the Academie of American Poets). Landschaften, Städte, Erfahrungen, Erinnerungen, Dinge und Lebewesen finden bei ihm einen Sprachraum, der nicht von ungefähr an Walt Withmans Weltumarmungen erinnert. Der Trauer und dem Zorn zum Trotz berichten die Gedichte vor allem vom Glück des Lebens, denn Stern liebt mehr, als dass er hasst, war in der NZZ zu lesen: „Er liebt die Bäume und die Tiere und ehrt sie noch im Tod: Zuck nicht, wenn du ein totes Tier auf der Straße liegen siehst; / dir wird das Geheimnis des Lebens gezeigt / Fahre langsam über das braune Fleisch; / du hilfst das Tier zu begraben“.

 

hdh

 

Bücher:

Alles brennt 2010 Matthes und Seitz Berlin; Early Collected Poems 1965-1992 ; Save the last dance Poems 2008; T Everything is burning Poems 2005 ; Bread without sugar Poems 1992 alle W.W. Norton & Co.; Paradise poems 1984 Random House; The red coal Poems 1981 Houghton Mifflin; The naming of beasts, and other poems 1973 Cummington Press.

 


Carl Weissner

Foto: ©Lars Albat Köln
Foto: ©Lars Albat Köln

Lebt in Heidelberg



Letztes Jahr musste Carl Weissner krankheitsbedingt seine Lesungen bei Sprachsalz kurzfristig absagen. Wir haben aber seinen Doku-Film über Charles Bukowski vorgeführt. Dieser hat für mich eine ganz neue Facette von „Hank“, wie ihn seine Freunde genannt haben, aufgezeigt. In den Interviews erinnerte mich Bukowski – und das habe ich bis dahin noch nicht so gesehen – an Thomas Bernhard.

 

Carl Weissner studierte in den Sechzigerjahren in New York. Er war als Schriftsteller tätig und kam dabei mit Leuten, die der Beatgeneration zugerechnet wurden, in Verbindung. Carl Weissner beschäftigte sich mit der cut up Methode, die damals vor allem von William Burroughs und Brion Gysin federführend angewandt wurde. Daneben begann er, amerikanische Autoren ins Deutsche zu übertragen. Frank Zappa, Bob Dylan, Claude Pelieu, Jack Micheline und natürlich auch Charles Bukowski.

 

Mit Charles Bukowski verband Carl Weissner eine lange Freundschaft und er machte ihn durch seine Übersetzungen in Deutschland bekannt. Der in Deutschland geborene Bukowski meinte einige Male, dass die Übersetzungen von Carl Weissner zeitweise besser seien als die Originale. Auch forderte er ihn stets auf, eigene Texte zu schreiben.

Charles Bukowski hat einmal über Carl Weissner geschrieben: „Wenn ich ihn nicht persönlich kennen würde, ich wäre völlig überzeugt, dass dieser Kerl verrückt sein muss.“

 

Dieses Jahr bringt Weissner noch ein ganz besonderes Schmankerl mit: Am Freitagabend wird er aus seinen übersetzten Song-Texten lesen; Dylan, Rolling Stones und Zappa einmal anders. Nicht verpassen!

 

es

 

Bücher:

Die Abenteuer von Trashman New Yorker Nachtjournal 1968 Milena 2011; Manhattan Muffdiver Roman 2010 bei Milena Verlag; Death in Paris Reality Studio blog 2007 (Online); Burroughs 1994 Berlin; Cut up or Shut up Agentzi Paris 1972 (gem. mit Jan Herman und Jürgen Ploog); The Louis Project 1970 The Nova Broadcast Press San Francisco; (zusammen mit Jan Herman); Fernseh-Tuberkulose 1969 Nova Press, Frankfurt am Main (zusammen mit William S. Burroughs und Claude Pelieu). Mehr zum Autor unter www.milena-verlag.at.


Kunstinstallation von Hans Kirchmair

Lebt in Jenbach



Haki – wie der Künstler Hans Kirchmair von seinen Freunden genannt wird – zeigt während der Sprachsalz-Tage in Hall Skulpturen, die er aus Altpapier gefertigt hat. Zeitschriften, Folder, Werbebroschüren hat er zusammengepresst, eingestampft und dann mit der Motorsäge bearbeitet. Damit will er auf die Kernproblematik der Medien aufmerksam machen: „Information oder Manipulation?“

 

Haki war stets ein Künstler, der einen ganz eigenen unkonventionellen Zugang zu seinen Arbeiten suchte. Seine Ausbildung machte er nicht an einer Kunstakademie, sondern er holte Impulse und Anregungen direkt aus dem Leben, aus seiner unmittelbaren Umgebung genauso wie aus der Lebensart von Naturvölkern.

 

Bei der Verwendung seiner Materialien verwendet er oft Abfallprodukte, um – das gehört zu seiner Philosophie – vermeintlich Wertlosem wieder Wert zu verleihen. Haki will Unverfälschtes, Originäres, Ursprüngliches schaffen, das die Neugierde und das Staunen weckt. Haki lebt in Jenbach, in der Nachbargemeinde Buch betreibt er seit vielen Jahren die Initiative „Kultur am Land“.